Diese Menschen aus unserer Region geben alles, damit wir ein schönes Fest genießen können. Wir haben unsere Weihnachtsmacher getroffen und nachgeschaut, wie sie mit ihrer Arbeit zu unserem Weihnachtsfest beitragen.
„15 Jahre dauert es vom Saatgut bis zum fertigen Weihnachtsbaum."

Haben Sie sich schon einmal Gedanken darüber gemacht, wie viele Jahre ein Weihnachtsbaum wächst, bevor er geschlagen wird? „Mit drei Jahren und einer Höhe von circa 20 cm wird ein Tannenbaum bei uns eingepflanzt, bis zur Ernte dauert es weitere zwölf Jahre. Vom Saatgut bis zum fertigen Weihnachtsbaum sind es also 15 Jahre“ erklärt Thomas Löcher. Er ist Förster, Imker und Jäger in Worms-Hochheim – ein echter Naturbursche. Das ganze Jahr ist er mit den Vorbereitungen für Weihnachten beschäftigt und hebt sich mit seiner Arbeit von anderen Anlaufstellen ab: „Wir haben eigene Weihnachtsbaumkulturen, die von 15 Shrobshire-Schafen umsorgt werden, unsere Öko-Rasenmäher.“
Beim Diplom-Forstingenieur findet man alles, was das Weihnachtsbaum-Herz begehrt. Im eher trockenen Rheinhessen seien vor allem Blaufichten und Fichten geeignet, erklärt Löcher. Eigene Sorten kann man dieses Jahr in Worms-Pfeddersheim sogar selbst schlagen. Natürlich vertreibt er auch die beliebte Nordmanntanne, „aber auch hier achte ich auf Regionalität, kurze Transportwege und dass diese nicht gespritzt wurden“. Der eigentliche Weihnachtsbaumverkauf findet auf dem eigenen Hof statt. Tannengrün, Adventskränze, Mistelzweige, Deko-Elemente, aber auch Konfitüre und Honig aus regionalem Anbau sind hier und immer samstags auf dem Wormser Wochenmarkt zu finden. Egal ob Baum oder regionales Mitbringsel – für jeden Naturfan lohnt sich ein Besuch in jedem Fall.
Advent, Advent, ein Lichtlein brennt …

Vor allem in der Weihnachtszeit gehört warmes Kerzenlicht einfach dazu. Doch viele Kerzen rufen mit Paraffinwachs und synthetischen Düften bei Verbrauchern Kopfschmerzen hervor. Dieses Problem haben auch Karin und Joachim Bohn aus Eich erkannt und gelöst: Gemeinsam fertigen sie in handwerklicher Arbeit Naturkerzen an. Das Besondere: „Candelae“ zeichnet sich durch schadstofffreie und nachhaltige Inhaltsstoffe aus: „Wir verwenden ausschließlich naturreine ätherische Öle wie Lavendel, Zitrone oder auch Zimt“, erklärt Bohn. Außerdem bestehen die Kerzen aus
100 Prozent pflanzlichem Bio-Sojawachs, sind somit biologisch abbaubar, vegan und ökologisch. Doch auch die Optik ist ein Highlight, denn die Kerzen werden in Apothekergläser oder Weinflaschen gegossen. In Handarbeit werden die Flaschen aufgeschnitten, gereinigt und geschliffen, dann folgen die Öle und das Wachs. So etwas dauert, sodass bereits im Juli mit den Vorbereitungen für Weihnachten begonnen wurde: „Dieses Jahr kommen neue weihnachtliche Duftrichtungen hinzu, zudem haben wir neue Etiketten mit Sprüchen gestaltet“, verrät Joachim Bohn. Das Weihnachtsgeschenk wird so zum duftenden Hingucker.
Kreatives aus Glas

In der Glas-Creativ-Manufaktur in Groß-Rohrheim von Silke Baier und ihrem Mann Georg können Jung und Alt eigene Kunstwerke aus Glas anfertigen.
Egal ob Gartendeko, Schalen, Türelemente oder Namensschilder, der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. So entstehen derzeit vor allem Engel, Sterne und Tannenbäume in Glas. Da das Glaspulver auf einer flachen Glasscheibe aufgetragen und erst im Ofen zusammengeschmolzen wird, ist das Ergebnis immer eine kleine Überraschung: „Die Vorfreude bei der Abholung ist daher bei den Kunden immer groß“, beschreibt Silke Baier. Aktuell sorgen viel Platz und Schutzwände dafür, dass es möglichst weitergehen kann. Von Silke Baier steht auch selbst Gestaltetes zum Verkauf oder sie setzt Aufträge für Hochzeiten um. „Ganz besonders freue ich mich aber, wenn Kunden in unserer Werkstatt etwas Eigenes herstellen. Denn hier verschenkt man nicht nur ein Objekt, sondern Zeit, Liebe, Kreativität, Mühe und eine besondere Erinnerung“, schwärmt Baier. Gemeinsame kreative Zeit verschenkt man daher am besten mit einem Gutschein.
Schokoträume werden wahr

Den ganzen Tag umgeben von Schokolade – Nina Klos lebt den Traum vieler Schokoladenfans. Die Konditormeisterin führt in Schwabenheim eine Manufaktur, in der sie Pralinen, Trüffel und Tafelschokoladen herstellt. „Seit dem ersten Tag meiner Ausbildung weckte Schokolade meine Leidenschaft“, erzählt Klos. Für die Pralinenherstellung wird zunächst die Füllung hergestellt und die Schokolade temperiert. Nach dem Einsetzen und Überziehen werden die Pralinen im Anschluss geschnitten und garniert. Ein Prozess, der sich aufgrund der Temperaturunterschiede über mehrere Tage ziehen kann. Nina Klos stellt alle Pralinen in feinster Handarbeit her.
Als Zutaten verwendet sie nur biozertifizierte Rohstoffe und fair gehandelte Kakaobohnen. Das Ergebnis sind klassische Pralinen wie Nussnougat oder Ingwer-Marzipan, aber auch ausgefallene Kombination wie Kokos-Safran-Trüffel oder schwarzer Darjeeling. „Ich lasse mich gerne inspirieren und probiere viel aus“, sagt Nina Klos. So war die ayurvedische Praline „Herzenswärme“ eine Idee zur Weihnachtszeit – und so beliebt, dass sie nun das ganze Jahr im Sortiment ist. Aktuell würde die Konditorin ihre Gaumenfreuden auf Weihnachtsmärkten anbieten und den Menschen die dunkle Jahreszeit versüßen. Auch wenn die Märkte nun abgesagt sind: „Im Winter und gerade dieses Jahr kann ein Stück Schokolade Balsam für die Seele sein.“ Allein deshalb lohnt sich der Weg nach Schwabenheim – und für Geschenkideen wie Weihnachtsmänner, Adventskalender oder selbst zusammengestellte Pralinenmischungen. Und auch Kompositionen mit Wein kreiert die Winzertochter.
Wein vom Jungwinzer des Jahres

An einem heißen Augusttag steht David Spies im Weinkeller. An sich nichts Ungewöhnliches für den Winzer, jedoch testet er an diesem Tag Winzerglühwein: „Das war wirklich verrückt, sich in die winterliche Geschmackswelt hineinzudenken, obwohl es draußen 30 Grad sind“, erklärt David Spies. Gemeinsam mit seinen Eltern führt er das Weingut Spies in dritter Generation. Das Leitmotiv des Weinguts „Wein fürs Leben“ lebt er seitdem täglich und führt die Familientradition weiter. In diesem Jahr sogar mit besonderer Auszeichnung: „Mitten in der Weinlese habe ich die Nachricht erhalten, dass ich zum Jungwinzer des Jahres 2020 ausgezeichnet wurde – das war wirklich cool und extrem motivierend“, beschreibt er den besonderen Moment. Die Auszeichnung wird von der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) einmal im Jahr verliehen. Beim Auswahlverfahren zählt nicht nur der Geschmack des Weines oder das Auftreten des Weinguts, sondern auch die Persönlichkeit des Winzers oder der Winzerin: wie kreativ und engagiert er oder sie handelt und welches Fachwissen besteht – in diesem Jahr virtuell.
Auch auf dem Weingut in Dittelsheim-Heßloch lief dieses Jahr vieles nicht wie gewohnt: Weinpräsentationen sind weggefallen und der normale Kundenkontakt wurde stark eingeschränkt. Stattdessen wurden Online-Weinproben mit bis zu 400 Teilnehmern veranstaltet. Für den Jungwinzer zwar eine Umstellung, jedoch auch mit positivem Effekt: „Viele hatten auf einmal viel mehr Zeit – auch um ein schönes Abendessen mit einem guten Glas in Ruhe zu genießen.“
Zu Weihnachten gibt es nun den im August verkosteten, neuen Winzer-Glühwein „Abendglühen“. „Mit einer guten Flasche Wein macht man selten etwas falsch – denn man verschenkt gleich zwei schöne Momente. Zum einen, wenn das Präsent übergeben wird, und zum anderen, wenn der Wein dann geöffnet wird“, erklärt David Spies.
Direkt zu unseren Weihnachtsmachern
Bei Diplom-Forstingenieur Thomas Löcher findet man alles, was das Weihnachtsbaum-Herz begehrt.
Joachim Bohn und seine Frau Karin fertigen in handwerklicher Arbeit Naturkerzen an.
In Groß-Rohrheim können Kunden bei Silke Baier selbst Deko oder Weihnachtsschmuck aus Glas herstellen.
Konditorin Nina Klos stellt feinste Pralinen her.
David Spies wurde als Jungwinzer des Jahres 2020 ausgezeichnet.