Energie-Challenge - unverpackt
Wie können wir gegen die Klimakrise angehen? Wir laden Sie zu vier Challenges ein. In dieser Ausgabe: die Verpackungs-Challenge.
Die Welt hat ein Plastikproblem. Das Alfred-Wegner-Institut geht von bis zu 150 Millionen Tonnen Kunststoff allein in den Ozeanen aus. Das meiste davon stammt aus Einweg-Verpackungen für Speisen und Getränke. Etwa 40 Kilo Plastikabfälle produzieren Deutsche jährlich pro Kopf – Tendenz steigend. Und was Plastik mit der Klimakrise zu tun hat? Der Plastikatlas der Heinrich-Böll-Stiftung schätzt, dass 2019 die Herstellung und Verbrennung von Kunststoff mehr als 850 Millionen Tonnen Treibhausgase erzeugt hat.
Kleine Schritte zum Ziel
Kaffee to go? Ein No-go, wenn der Muntermacher im Einwegbecher schwappt. Also den eigenen Thermobecher mitbringen oder zur Tasse greifen. Der einfachste Weg, unnötige Verpackungen zu vermeiden, ist im Unverpackt-Laden einzukaufen. Den gibt es bei Ihnen nicht? Dann können Sie Obst und Gemüse auf dem Wochenmarkt shoppen oder beim Discounter die plastikverpackten Produkte meiden, Rucksack oder Einkaufsbeutel nicht vergessen. Statt Frischhaltefolie kann man wiederverwendbare Bienenwachstücher benutzen, Getränke sollte man unbedingt in Mehrweg(glas)flaschen kaufen. Und bei Kosmetik auf die Inhaltsstoffe achten – um Mikroplastik zu vermeiden!
Das sind nur wenige Beispiele für Möglichkeiten, sein Verhalten zu verändern. Welche Ideen haben Sie? Achten Sie bei Facebook und Instagram auf unsere Posts dazu und berichten Sie von Ihren Erfahrungen!
An zahlreichen Stellen in Rheinhessen, im Ried und in der Pfalz kann man unverpackt einkaufen: Neben Unverpackt-Läden wie „lotte & klara“ in Worms und „unverpackt Bad Kreuznach“ oder der privaten Einkaufsgemeinschaft „Rheinhessen Unverpackt e. V.“ in Wintersheim bieten sich auch die Hofläden wie der Biolandhof Morgentau in Kleinniedesheim, Wochenmärkte und andere an – mit Korb, Gläsern und Dosen vor Ort lässt sich so Verpackungsmüll sparen. Seit Februar ist das Team von „Unverpackt Rheinhessen“ aus Nieder-Olm auch mit seinem Mobil in der Region unterwegs. Seid ihr dabei?
Frau Kadesch, wie geht die Expertin mit dem Verpackungsproblem im Alltag um?
Mir boten Getränke einen leichten Einstieg, ich bin auf Wassersprudler und eigene Kaffeebecher zum Mitnehmen umgestiegen. Und für Gemüse und Obst eignen sich am besten lokale Bauern- und Bio-Läden.
Und wenn die Verpackung unvermeidbar ist?
Dann kaufe ich meist große Mengen, zum Beispiel fünf Kilo Reis. Beim Putzmittel nutze ich nur noch Tabs, die man im Wasser auflösen kann. Damit spart man viel Verpackungsmüll. Inzwischen mache ich sogar Kosmetikprodukte selbst im Mixer – da gibt es online tolle Rezepte.



EWR verlost je zwei Einkaufsgutscheine für lotte & klara in Worms, Unverpackt Rheinhessen, den Hofladen Morgentau und unverpackt Bad Kreuznach. Zudem gibt‘s einen Coupon für Einkäufe ohne Verpackung.